… obwohl der Name das negativ besetzte Wort „Werbung“ beinhaltet.
Ich gebe zu, ich habe länger überlegt, ob ich mein kleines Unternehmen (kann man davon überhaupt schon reden?) WERBEwerkelei nennen kann. Der Grund ist das Wort Werbung.
Werbung – ist das nicht dieses endlose Geschwafel zwischen den Filmen im Fernsehen? Oder die eine-komplette-Seite-einnehmenden Bilder in den Hochglanzillustrierten? Schreit Werbung nicht aufdringlich „Kauf mich!“, wie der schmierige Lamadeckenverkäufer vergangener Werbeverkaufsfahrten?
Ja. Auch. Leider.
Viele Menschen fühlen sich deshalb durch Werbung genervt und belästigt. Da man also mit Werbung keinen Blumentopf mehr gewinnen kann, aber trotzdem nicht darauf verzichten will, muss ein neuer Begriff her: das Copywriting. Dieser Begriff aus dem Marketing ist englisch und klingt viel hipper.
Problem: es ist auch ziemlich irreführend. Bei dem Wort „copy“ denke ich als erstes an kopieren. Tatsächlich dachte ich, als ich das erste Mal das Wort „Copywriting“ hörte, an jemanden der Texte von anderen kopiert und auf sein Business anpasst. Eine Art „Textvorlagenbastler“. Aber weit gefehlt – mit Copywriting ist das Schreiben von Verkaufstexten gemeint.
Da aber jederman und -frau Werbetexte verschmäht, dürfen diese Zeilen nicht mehr wie Werbung klingen. Heutzutage verkauft man nicht, man jubelt unter.
Überspitzt dargestellt muss man sich das so vorstellen:
Wo man früher mit der Tür ins Haus fiel, schafft man heute erst einmal eine Vertrauensbasis. Man zeigt sich menschlich und bringt seine Persönlichkeit mit ein (Stichwort Influencer-Marketing). Danach ködert man den Kunden mit Gratiscontent – sogenannten Freebies. Anstatt das Problem des Kunden zu lösen, schafft man damit aber eher ein Problembewusstsein. Und während der Kunde noch an der Haustür steht und seine Gratis-Broschüre liest, klopft der Verkäufer an die Hintertür und hat seine kostspielige Lösung parat.
Und warum habe ich mich nun trotzdem WERBEwerkelei genannt?
Ich bin ein ehrlicher Mensch. Wo Werbung drin ist, darf auch ruhig Werbung drauf stehen. Mit meinen Firmenlogos, dem Branding und den Grafiken sorge ich dafür, dass meine Kundinnen für ihre Unternehmen werben können.
Ich finde das Wort „Werbung“ gar nicht so schlimm. Man bewirbt sich beispielsweise auch, wenn man einen Job sucht. Die (hoffentlich tadellose) Bewerbungsmappe ist das Aushängeschild für den Bewerber. Kein Mensch würde dem Interessenten etwas negatives vorwerfen wenn er sich bewirbt. Im Gegenteil!
Meine Meinung
Für Werbetexte wird heute oft das Wort Copywriting benutzt. Meiner Meinung nach ist das ein irreführender Begriff, weil es an kopieren erinnert. Ich habe nichts gegen englische Begriffe, insbesondere wenn sie schöner klingen oder kürzer sind als unsere deutschen Wörter. Dies ist hier beides nicht der Fall. Für mich bleibt Werbung Werbung. Gerade wenn sie unterhaltsam ist und nicht zu häufig eingesetzt wird, hat sie für mich keinen negativen Beigeschmack. Für mich war daher klar, dass meine erste Namens-Eingebung, die „Werbewerkelei“ bleiben darf.
Was verbindest du mit den Begriffen „Copywriting“ und „Werbung“?
Ein Kommentar zu “Warum ich mein Business „Werbewerkelei“ genannt habe…”